Abstimmung:

Ja: 12, Nein: 1

Sachverhalt:

 

In anderen Bundesländern ist die kommunale Wärmeplanung (kWP) für Kommunen ab einer bestimmten Mindestgröße verpflichtend. In Bayern besteht diese Verpflichtung derzeit noch nicht, allerdings ist absehbar, dass diese Gesetzesgrundlagebundesweit kommen wird. Von einer Verpflichtung für uns kleinere Kommunen wird eher nicht ausgegangen.

 

Die Wärmplanung soll eine abgestimmte Grundlage für eine treibhausneutrale kommunale Wärmeversorgung schaffen. Diese Wärmepläne bestehen meist aus einer Bestandsanalyse, die Gebäudewärmebedarfe und die Wärmeversorgungsinfrastruktur berücksichtigt sowie eine Energie- und THG-Bilanz des Ist-Zustandes beinhaltet. Zusätzlich wird eine Potenzialanalyse zu Energieeinsparpotenzialen bei Wärmesenken, zu Nutzungs- und Ausbaupotenzialen für Abwärme und erneuerbaren Wärmequellen erstellt.

Aus diesen Analysen werden Szenarien entwickelt, wie zukunftsfähige Wärmeversorgung, unter Betrachtung der Versorgungskosten, aussehen soll.

Auf Grundlage dieser Szenarien kann eine Strategie mit Maßnahmenkatalog, Prioritäten und einem Zeitplan erarbeitet werden.

 

Eine Wärmeplanung ist ein stetiger Prozess, der nicht mit einem einmaligen Konzept abgeschlossen ist.

 

Die Förderung von Ausgaben für fachkundige externe Dienstleister zur Planerstellung, Organisation und Durchführung der Beteiligung von Akteuren sowie eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit wird in Aussicht gestellt.

 

Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt kleineren Gemeinden die kommunale Wärmeplanung im Verbund anzugehen. Eine Durchführung im Verbund mit der Verwaltungsgemeinschaft Windach ist lt. Herrn Gehr (Gemeinde Windach) nicht gewünscht bzw. möglich.

 

Bereits bei den Planungen für ein Geothermiekraftwerk in Utting wurde durch die Gemeinde Utting eine Studie (2008) und die Fortschreibung (2011) einer Wärmeversorgung durch Geothermie für das Gemeindegebiet erstellt. Die Unterlagen sind dem Tagesordnungspunkt beigefügt.

 

Des Weiteren wurde im Rahmen der o.g. Thematik auch die Tiefengeothermie in Interkommunaler Zusammenarbeit wieder aufgegriffen.

Hierzu fand am 14. März 2023 eine Besichtigung statt, bei der die Stadt Unterschleißheim von ihren Erfahrungen berichtet hat und die Anlage für die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim vorgestellt wurde.

Darauf aufbauend fand am 8. Mai 2023 für die umliegenden Gemeinden (u.a. Dießen, Eresing, Finning, Greifenberg, Schondorf, Utting und Windach) ein „Hintergrundgespräch Tiefengeothermie“ statt, bei der u.a. in zwei Vorträgen das Potenzial, ein mögliches interkommunales Vorgehen, die juristischen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen erörtert und diskutiert wurden. Die vorgestellten Präsentationen sind der Tagesordnung beigefügt.

 

Es ist nun von Seite der Gemeinde Utting kundzutun, ob man an den weiteren Schritten sich beteiligen möchte.

Der nächste Schritt wäre die Beteiligung an einer ergebnisoffenen Prüfung der Tiefengeothermie zu beraten. Hier würden die interessierten Gemeinden eine Machbarkeitsstudie finanzieren und damit das Thema weiterverfolgen wollen.

 

Zur Information:

Die Machbarkeitsstudie ist mittlerweile seitens der Gemeinde Windach schon angestoßen worden.


Beschluss:

 

1.    Die Verwaltung wird beauftragt für die Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung weitere Informationen (Förderung, Einholung Richtangebote, Aktualisierung der bestehenden Pläne) beim Büro Kess einzuholen.

 

2.    Das Thema „Tiefengeothermie“ soll in interkommunaler Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden mithilfe einer Machbarkeitsstudie weiterverfolgt werden.