Abstimmung:

Ja: 16, Nein: 0

Sachverhalt:

 

In der Sitzung vom 25.02.2021 wurde dem Gemeinderat die aktuelle Straßenplanung mit Beleuchtungskonzept zum Bebauungsplan „Bahnhofstraße“ vorgestellt.

 

Für die entsprechende Erschließungsstraße und der Wegeverbindung, sollte auch möglichst zeitnah ein Straßenname gefunden werden.

 

Die Benennung einer Straße hat zusammen mit der Grundstücks-Hausnummer die Funktion, Schwierigkeiten vorzubeugen, die sich im Verkehr der Bürger untereinander oder zwischen Bürgern und Behörden ergeben können, wenn Wohnungen, Betriebe, Geschäftsräume oder Dienststellen mangels ausreichender Orientierungsmöglichkeiten nicht oder nur unter Schwierigkeiten aufgefunden werden können, um in Notfällen eine schnelle Erreichbarkeit zu ermöglichen.[180] Neben dieser Ordnungsfunktion dient die Straßenbenennung aber auch der Wahrung gemeindlicher Tradition, der Ehrung verdienter Bürger und damit der gemeindlichen Selbstdarstellung.[181] Die Auswahl der Straßennamen ist daher eine als Selbstverwaltungsaufgabe wahrzunehmende örtliche Angelegenheit der Gemeinde.

 

Aufgabe soll nun sein, dass der Gemeinderat verschiedene mögliche Straßennamen vorschlägt und im Nachgang in den Fraktionen darüber berät, welche Vorschläge zur Abstimmung kommen sollen.

 

1. Bürgermeister Hoffmann führt aus, dass in den Ausschüssen folgende Vorschläge der Namensgebung erfolgten:

1) Am Buchenanger

2) Am Dorfanger

3) Am Anger.

 

Es meldet sich Gemeinderat Noll mit dem Vorschlag Dr.-Binswanger-Weg. Gemeinderat Noll führt aus, dass Dr. Eugen Binswanger der Mann von Frau Siebein, der Schwester der ehemaligen Villenbesitzerin auf dem Grundstück in der Bahnhofstraße nach Befreiung aus dem KZ seine letzten Jahre in Utting am Ammersee in der ehemaligen Siebein-Villa verbrachte. Der verdiente Kinderarzt und Sanitätsrat Dr. Binswanger überlebte in der Siebein-Villa, welche bis vor kurzem dem zur Bebauung vorgesehenen Grundstück stand. Dr. Binswanger wurde als entwurzelte, gepeinigte Gestalt geschildert. Dies überrascht nicht, nachdem seine Familie/Verwandtschaft überwiegend vom Nazi-Regime ermordet wurde. Die Verwaltung soll nun gemeinsam mit der Kreisheimatpflegerin, Frau Dr. Weißhaar-Kiem, die geschichtliche Relevanz nochmals genauer beleuchten.

Der Gemeinderat bekommt nun eine Bedenkzeit bis zur nächsten Sitzung. Hier soll die Verwaltung dann genauere Informationen zu Herrn Dr. Eugen Binswanger vorlegen.


Beschluss:  ( ohne Gemeinderat Hansch)

 

Der Gemeinderat vertagt die Entscheidung in die nächste Gemeinderatssitzung.