Sachverhalt:
In der Sitzung vom
25.02.2021 wurde dem Gemeinderat die aktuelle Straßenplanung mit
Beleuchtungskonzept zum Bebauungsplan „Bahnhofstraße“ vorgestellt.
Für die
entsprechende Erschließungsstraße und der Wegeverbindung, sollte auch möglichst
zeitnah ein Straßenname gefunden werden.
Die Benennung einer
Straße hat zusammen mit der Grundstücks-Hausnummer die Funktion,
Schwierigkeiten vorzubeugen, die sich im Verkehr der Bürger untereinander oder
zwischen Bürgern und Behörden ergeben können, wenn Wohnungen, Betriebe,
Geschäftsräume oder Dienststellen mangels ausreichender
Orientierungsmöglichkeiten nicht oder nur unter Schwierigkeiten aufgefunden
werden können, um in Notfällen eine schnelle Erreichbarkeit zu ermöglichen. Neben dieser
Ordnungsfunktion dient die Straßenbenennung aber auch der Wahrung gemeindlicher
Tradition, der Ehrung verdienter Bürger und damit der gemeindlichen
Selbstdarstellung.
Die Auswahl der Straßennamen ist daher eine als Selbstverwaltungsaufgabe
wahrzunehmende örtliche Angelegenheit der Gemeinde.
Aufgabe soll nun
sein, dass der Gemeinderat verschiedene mögliche Straßennamen vorschlägt und im
Nachgang in den Fraktionen darüber berät, welche Vorschläge zur Abstimmung
kommen sollen.
1. Bürgermeister
Hoffmann führt aus, dass in den Ausschüssen folgende Vorschläge der
Namensgebung erfolgten:
1) Am Buchenanger
2) Am Dorfanger
3) Am Anger.
Es meldet sich
Gemeinderat Noll mit dem Vorschlag Dr.-Binswanger-Weg. Gemeinderat Noll führt
aus, dass Dr. Eugen Binswanger der Mann von Frau Siebein, der Schwester der
ehemaligen Villenbesitzerin auf dem Grundstück in der Bahnhofstraße nach
Befreiung aus dem KZ seine letzten Jahre in Utting am Ammersee in der
ehemaligen Siebein-Villa verbrachte. Der verdiente Kinderarzt und Sanitätsrat
Dr. Binswanger überlebte in der Siebein-Villa, welche bis vor kurzem dem zur
Bebauung vorgesehenen Grundstück stand. Dr. Binswanger wurde als entwurzelte,
gepeinigte Gestalt geschildert. Dies überrascht nicht, nachdem seine
Familie/Verwandtschaft überwiegend vom Nazi-Regime ermordet wurde. Die
Verwaltung soll nun gemeinsam mit der Kreisheimatpflegerin, Frau Dr.
Weißhaar-Kiem, die geschichtliche Relevanz nochmals genauer beleuchten.
Der Gemeinderat
bekommt nun eine Bedenkzeit bis zur nächsten Sitzung. Hier soll die Verwaltung
dann genauere Informationen zu Herrn Dr. Eugen Binswanger vorlegen.
Beschluss: ( ohne Gemeinderat Hansch)
Der Gemeinderat vertagt die Entscheidung in die nächste Gemeinderatssitzung.